Die Welt des Live-Streamings wird immer größer und spannender, immer mehr Menschen streamen ihre Inhalte mit unterschiedlichstem Anspruch an Technik und Qualität in die Welt; etwa mit dem eigenen Smartphone oder Laptop, oder über professionellere Systeme. Darüber hinaus werden auch die digitalen Vertriebsplattformen für Streaming-Inhalte immer zahlreicher und ausdifferenzierter in ihren Möglichkeiten.

Da in diesen Tagen besonders viele Künstler*innen darauf angewiesen sind, auf digitale Möglichkeiten auszuweichen, um mit ihren Fans in direkten Kontakt zu treten, haben wir ein paar schnelle und hilfreiche Tipps zusammengestellt, um das Beste aus den Streaming-Events zu machen.

Bezahlt oder kostenlos?

Was möchtest du erreichen?

Überleg dir zuerst, warum du einen Livestream aufsetzen möchtest: Während viele diesen Kanal nutzen, um ihre Fans mit frischen Songs oder Akustik-Sessions, Lesungen usw. zu unterhalten, nutzen andere die Gelegenheit zum Sammeln von Spenden, etwa um andere Künstler*innen, Clubs oder gemeinnützige Initiativen zu supporten.

Hoste bezahlte Live-Streams

Über Plattformen wie Universe kannst du deine Online-Events als bezahlte Events anlegen, und du kannst deinen Fans dann einen privaten Link zukommen lassen – optional auch mit Passwortschutz. Auch auf YouTube kannst du einen privaten Stream aufsetzen und als exklusiven Link an dein Publikum schicken, allerdings gibt es hier ein paar Einschränkungen bei der Anzahl an möglichen Zuschauern. 

Hoste ein kostenloses Event

Du könntest auch beides kombinieren, dein Event also als kostenloses Event anlegen und deine Zuschauer dann um Spenden bitten. Oder du belässt es bei einer kostenlosen Übertragung und nutzt dein Event einfach für Unterhaltung und Zeitvertreib. Du kannst dazu weiterhin Universe verwenden, um das Interesse deiner Fans besser im Auge zu behalten und direkten Kontakt mit deiner Community aufzubauen, ohne deine Inhalte hinter eine Bezahlschranke zu stellen. Lege dazu einfach ein kostenloses Event an.

Finde die für dich passende Streaming-Plattform

Klar, die großen fünf Plattformen sind Instagram, YouTube, Facebook, Twitch und Twitter. Jedoch gibt es viele weitere Optionen, schau einfach, was am besten zu dir passt.

Wie sieht dein Publikum aus?

Wie groß ist deine Community, und welche Plattform nutzt du normalerweise für deine Kommunikation? Wenn deine Fans dich sonst eher bei Instagram wahrnehmen, macht es eher wenig Sinn, plötzlich live bei Facebook zu streamen, und vice versa. Denk daran, dass viele Plattformen eine Push-Benachrichtigung an Follower oder Abonnenten senden, wenn sich auf deinem Kanal etwas im Live-Segment tut. Diese zusätzliche Aufmerksamkeit solltest du mitnehmen.

Entscheide über dein Format

Auch das richtige Format kann entscheidend sein. Bei Facebook Live ist beispielsweise kein Simulcasting möglich (also die gleichzeitige Übertragung über mehrere Kanäle), Instagram ist auf hochformatige Videos ausgelegt. Bei Facebook und YouTube wiederum kannst du deinen Live-Stream vorab planen und ein Vorschaubild hinzufügen, damit Fans sich schon mal auf dein Event freuen können.

Unsicher, wofür du dich nun entscheiden sollst?

Such dir deine Plattform danach aus, wie dein Video am Ende aussehen und in welchem Umfeld deine Fans dein Werk sehen sollen. Für den Anfang ist es wahrscheinlich am besten, wenn du die Plattform nimmst, auf der du dich selber am besten auskennst, und die du auch sonst für deine Community benutzt.

Aufgezeichnet oder wirklich live?

Aufgezeichnet

Es muss nicht immer echtes Live-Streaming sein. Du kannst auch eine Videopremiere draus machen, das bietet oft ähnliche Vorteile für deine Fans, aber eben ohne die Risiken eines Live-Events. Nicht empfehlenswert ist es dabei, einfach so zu tun, als wärst du wirklich gerade live – das durchschauen Fans natürlich sofort. 

Aufgezeichnet, aber trotzdem live dabei

Wenn du dich für eine Aufzeichnung entschieden hast und das Hochladen deines Videos geschafft hast, halte dich für einen Live-Chat während oder nach der Premiere bereit. Denn das Schöne an einem Event ist die direkte Interaktion zwischen Fan und Artist.

Live gehen

Dennoch haben Fans immer mehr Bock auf ein echtes Live-Event, auch wenn es nur gestreamt ist. Denn nichts ist für Fans besser, als im Moment live dabei zu sein, das schafft Gemeinschaft und unvergessliche Augenblicke. Also, wenn deine Internetverbindung stabil genug ist und du die weitere Logistik im Griff hast, dann trau dich!

Das richtige Equipment

Dein Smartphone

Das einfachste Streaming Set-Up – egal was Du planst – bleibt das Smartphone, kombiniert mit einer starken WLan-Verbindung. Facebook, Instagram, YouTube, Twitch und Twitter ermöglichen es Dir, deine Live-übertragung mit einem „Go-Live“ Button zu starten. Das war’s schon!

Nach oben sind beim Set-Up natürlich keine Grenzen gesetzt, du musst dich selbst entscheiden, was du ggf. investieren möchtest. Es gibt mittlerweile zahlreiche Firmen, die sich auf Streaming spezialisiert haben, Equipment verkaufen oder verleihen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Profi-Ausrüstung

Wenn du nicht ins Studio kannst, solltest du den Einsatz von Encodern in Betracht ziehen. Damit kannst du deine auf professionellen Videokameras gedrehte Aufnahme direkt in streaming-fähiges Material umwandeln. Mit spezieller Software kannst du dann Titel, Grafiken und mehr hinzufügen. Wenn es dein Budget und dein technisches Know-How zulassen, könntest du dir auch ein Heimstudio mit mehreren Kameras und Mikros einrichten.

Fans sind allerdings direkte Interaktion über ihr Smartphone gewöhnt, es braucht also nicht immer unbedingt die Perfektion einer Profi-Kamera, damit ihr gemeinsam Spaß am Streaming-Event habt. Wichtiger als das perfekte Bild ist dabei der Sound.

Der gute Ton

Er darf einfach bei keinem Live-Auftritt fehlen, egal ob beim Konzert oder beim Vorlesen: Ohne einen ordentlichen Sound macht das Zuschauen keinen Spaß. Man verzeiht eher schummriges Licht oder einen merkwürdigen Blickwinkel, aber wenn deine Fans dich nicht richtig hören können, schalten sie ziemlich schnell ab.

Für eine Top-Qualität

Es gibt viele professionelle Mikrofone, die du direkt an dein Telefon, Laptop oder Tablet anschließen kannst, um die originale Klangqualität sofort zu verbessern. Wenn du einen Encoder verwendest, kannst du auch einen Audio Mixer in Betracht ziehen. Solche Extra-Geräte können ganz schön ins Geld gehen, vielleicht legst du also erstmalmit deinem Smartphone oder Laptop los. Die etwas besseren Geräte haben oft bereits ganz akzeptable Miros eingebaut.

Check deine Einstellungen

Egal, für welches Set-Up du dich entschieden hast, denk bitte immer daran, alle Einstellungen zu überprüfen, bevor du live gehst. Stell sicher, dass alle Regler korrekt eingepegelt sind, dass es keine Interferenzen gibt und dass deine Tonspur durch nichts unterbrochen werden kann.

Wähle den besten Zeitpunkt

Nachdem du dich um Plattform und Technik gekümmert hast, geht’s jetzt um den perfekten Zeitpunkt für dein Streaming-Event. Hier gibt es natürlich keine in Stein gemeißelten Regeln, aber ein paar Anhaltspunkte:

  • Wenn deine Fans auf der ganzen Welt verstreut sind, denk an die unterschiedlichen Zeitzonen und finde den Zeitpunkt, an dem der Großteil deiner Fans online ist
  • Schau dir an, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten deine Fans am aktivsten sind und sich mit deinem Content beschäftigen. Das ist dann auch der richtige Zeitpunkt für deinen Live-Stream
  • Stell sicher, dass zu diesem Zeitpunkt auch deine Internetverbindung stabil läuft
  • Bestenfalls stört dich zu diesem Zeitpunkt auch niemand – weder der Postbote noch der Schlagzeug-übende Nachbar
  • Achte auch darauf, dass du genügend Zeit hast für die Ankündigung und Bewerbung deines Events
  • Vielleicht ist es sinnvoll, nicht unbedingt zur vollen Stunde live zu gehen, denn das machen meist alle, und die Konkurrenz um Aufmerksamkeit ist besonders hoch. Auch 20:15 oder 22:15 sind beliebte Uhrzeiten, die du vielleicht vermeiden möchtest.

Sag den Fans, dass du etwas vorhast

Es kann zwar durchaus verführerisch klingen, sofort loszulegen und auf die Push Nachrichten der Plattformen zu vertrauen. Meistens ist es jedoch sinnvoller, den Fans ein paar Tage im Voraus von deinem Vorhaben zu erzählen, damit sie sich den nötigen Freiraum dafür schaffen können.

Erstell eine Grafik, die dein Event ankündigt, am besten passend für alle Kanäle, auf denen du dein Event bewerben möchtest. Das sollte nicht nur der Kanal sein, auf dem du dein Event streamen wirst, das wäre verschenkte Reichweite.

Kleiner Tipp: Lass deine Fans nicht nur wissen, wann der Stream stattfinden wird, sondern unbedingt auch, wo. Am besten du hast einen direkten Link parat – je einfacher du es deiner Community machst, umso größer wird dein Publikum sein.

Bereite dich vor

Check deine Internetverbindung

Die Streaming-Technologie hat sich in den vergangenen Jahren massiv weiterentwickelt, aber eine starke Internetverbindung ist immer noch von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Live-Streams.

Behalte unbedingt deine Bandbreite im Auge und mach ggf. einen kurzen Check über deinen Provider, um sicherzugehen, dass du eventuelle Probleme beheben kannst. Es gibt diverse kostenfreie Online-Tools, mit denen du deine Verbindungsgeschwindigkeit testen kannst. Wenn du deinen Internetzugang mit anderen teilst, kannst du sie vielleicht bitten, zum Zeitpunkt deines Livestreams auf das Herunterladen von großen Dateien zu verzichten.

Mach einen Testlauf

Wenn möglich, mach einen Testdurchlauf. Richte einen privaten Stream ein und frag einen Freund, ob er sich anmelden und den Stream sehen kann. Plan dafür genügend Zeit ein, um eventuelle Änderungen in deinem Set-Up vorzunehmen und dann erneut zu testen. Eigentlich ist ein Testdurchlauf für ein Live-Streaming-Event ebenso wichtig wie die Probe für einen Live-Auftritt.

Die Frage nach dem richtigen Hintergrund

Denk dran – meistens sieht man nicht nur dich in deinem Bildausschnitt, sondern auch ein paar Details aus dem Raum, aus dem du sendest. Es lohnt sich daher, dreckige Socken und gestapelte Pizzakartons aus dem Bild zu räumen und sich zu überlegen, vor welchem Hintergrund dich deine Fans sehen sollen. Das kann wirklich einen großen Unterschied ausmachen, kümmere dich also besser nicht auf den letzten Drücker darum.

Jetzt kann’s losgehen

So, nun solltest du bereit sein für dein Live-Streaming-Event. Mach dir nicht zu viele Sorgen darüber, super professionell rüberzukommen. Die meisten Menschen sind es durchaus gewohnt, selbst berühmte Leute und vermeintliche Kamera-Profis in ungelenken Positionen zu sehen und sie dabei zu beobachten, wie sie die Kamera graderücken oder eine Kaffeetasse aus dem Bild schieben. Auch wenn du dich zwischendurch kurz sammeln musst, ist das weniger unangenehm für deine Fans als es sich für dich vielleicht anfühlt.  

Am wichtigsten ist es, dass du mit deinen Fans interagierst und dich mit ihnen beschäftigst. Nimm dir einen Augenblick Zeit, Kommentare zu lesen und zu beantworten, Fragen entgegenzunehmen und deine Fans an dich heran zu lassen.

Und am Ende geht es natürlich vor allem darum, dass ihr gemeinsam Spaß habt. Wie immer gilt – wenn du selbst Freude an dem hast, was du da machst, dann sind die Fans wahrscheinlich ebenso gerne live dabei.

Wenn wir dir beim Verkauf der Tickets für dein Online-Event helfen können, melde dich gern bei uns.

Dieser Artikel wurde zuerst bei unseren Kolleg*innen auf ticketmaster.co.uk veröffentlicht.