Weihnachtsmärkte gehören in Deutschland zur Adventszeit wie der Tannenbaum im Wohnzimmer. In der gewohnten Form wird da dieses Jahr allerdings nichts draus, da das jüngst bis zum 31. Dezember verlängerte, bundesweite Verbot von Großveranstaltungen alle  Massenevents wie das Oktoberfest oder auch Karneval im Rheinland ausschließt.

Die Politik macht Hoffnung und drängt auf Lösungen und kluge Konzepte

Gesundheitsminister Jens Spahn schloss bereits Anfang September Weihnachtsmärkte in Corona-Zeiten nicht direkt aus, sollten vor Ort Hygienevorgaben, Abstand und Maskenpflicht gelingen. Auch Markus Söder gab kürzlich grünes Licht für diesjährige Weihnachtsmärkte in Bayern, wenn “kluge Konzepte” vorlägen: „Man kann beispielsweise Laufwege mit Eingang und Ausgang definieren, man muss mit Maskenpflicht operieren, und man wird den Alkoholkonsum stark reduzieren müssen“, sagte der bayerische Ministerpräsident der Welt am Sonntag

Zentraler Punkt: Hygienekonzept & limitierte Besucheranzahl

Jeweils regional wird entschieden, ob ein Weihnachtsmarkt als Großveranstaltung oder als Wochenmarkt eingestuft wird. Denn letzteres kann vielerorts problemlos stattfinden. Entscheidend ist in der Regel, neben einem von den lokalen Behörden abgesegneten Hygienekonzept, eine limitierte Besucheranzahl, eine kontrollierte Einlasssteuerung sowie die Aufnahme und Speicherung aller Besucherdaten

Weihnachtsmärkte 2020: Corona-konform durch Zeitfenster-Tickets

Ein bewährtes und von den meisten Behörden akzeptiertes Mittel zur Steuerung der limitierten Besucherzahlen von Winter- und Christkindlsmärkten 2020 stellen Zeitfenster-Tickets dar. Hier registrieren sich Besucher*innen für selbst gewählte Zeitfenster und unter Angabe aller notwendigen Kontaktdaten und zeigen ihre personalisierten Online-Tickets (digital oder ausgedruckt) kontaktfrei am Einlass vor. Die Daten können im Anschluss gemäß der behördlichen Vorgaben und DVSGO-konform digital gespeichert und im Infektionsfall weitergegeben werden.

Unzählige Beispiele aus den letzten Jahren zeigen: Viele Weihnachtsmärkte funktionierten auch vor Corona bereits bestens mit Zugangssteuerung, begrenzten Besucherzahlen ohne Gedränge oder sogar mit der Erhebung von Eintritt. Als prominente Beispiel fungiert hier der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Gendarmenmarkt, der mit 600.000 Besucher*innen jährlich einer der größten der Hauptstadt ist, auch die bundesweit immer beliebter werdenden Christmas Gardens auf Festwiesen, in Zoos oder botanischen Gärten locken jährlich hunderttausende Besucher*innen in der Adventszeit an und zeigen, dass Glühwein auch dann noch schmeckt, wenn einem während des Trinkens ausnahmsweise mal keiner wegen Überfüllung auf den Fuß tritt.

Weitere Tools & Trends für Weihnachtsmärkte

Die Möglichkeiten von digitalen Tools in der Veranstaltungsbranche bieten noch mehr. 

Um den Umgang mit Bargeld-Zahlung vor Ort zu umgehen, können Cashless Payment Konzepte helfen. Bargeldlose Bezahlsysteme via Chip, Smartphone-App, QR Code oder Online-Voucher, die zum Einlass-Ticket dazugebucht werden können oder vor Ort aufgeladen werden, erleichtern außerdem das Besuchertracking und Zugangskontrollen. Was wir in Deutschland vor allem von großen Festivals kennen, wird beispielsweise in den USA schon lange auch für Märkte und Freizeitparks eingesetzt, um das Erlebnis des Besuchers zu verbessern. Dabei kann der digital gesteuerte Einlass bei Weihnachtsmärkten via Online-Ticketingsystem erst der Anfang sein:

Dabei kann der digital gesteuerte Einlass bei Weihnachtsmärkten via Online-Ticketingsystem erst der Anfang sein:

  • Die Buchung eines Tisches oder die Bestellung von Speisen und Getränken können künftig vorab getätigt werden. 
  • Über Geofencing-Apps kann die Besucherzahl und Besucherströme jederzeit im Blick gehalten werden. 
  • Spenden können ebenfalls durch Apps und Online-Tools eingesammelt werden. 

Und ganz nebenbei erfahren die Veranstalter wichtige Informationen über ihre Besucher, die für die Zukunft nützlich sein können: Alles in allem bietet die neue Realität der Veranstaltungsbranche auch spannende Möglichkeiten Planung zu optimieren und mehr Informationen über Besucher*innen zu erhalten und nicht zuletzt, das Erlebnis des Besuchers zu verbessern. 

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